In Leere Menge (Maro Verlag, 2022) verknüpft die mexikanische Künstlerin und Schriftstellerin Verónica Gerber Bicecci persönliche und kollektive Schicksale. Der Roman, der durch Prosa, Zeichnungen und Briefauszüge erzählt wird, thematisiert den Verlust und das Exil aufgrund der argentinischen Militärdiktatur (1976–1983). Nach einer Trennung kehrt die Protagonistin Verónica in die Wohnung ihrer verschwundenen Mutter zurück und beginnt die Gründe für deren Verschwinden sieben Jahre zuvor zu erforschen. Das Werk wird zunehmend fragmentarisch, wobei in einfachen Handlungssträngen ungreifbare Fragen aufgeworfen werden. Die Grafiken im Buch – Kreise und geometrische Figuren – illustrieren die Beziehungen und Nicht-Beziehungen zwischen den Charakteren. Dieses literarische Experiment nimmt sich der Situation der argentinischen Diaspora im mexikanischen Exil an. Es ist eine Geschichte über Liebe und Verlust, die die Leser·innen zu einer Reise durch ein Leben einlädt, in dem die Zeit außer Kraft gesetzt scheint. Individuelle und kollektive Schicksale sowie persönliche Geschichten vermischen sich in dieser Rekonstruktion, wodurch den Menschen Gesichter und Geschichten zurückgegeben werden.
Birgit Weilguny erzählt über den herausfordernden übersetzerischen Balance-Akt. Autorin und Überetzerin entschlüsseln gemeinsam mit Moderatorin Eva Srna die Leere Menge.
Birgit Weilguny übersetzt aus dem Spanischen und Katalanischen für Film, Bühne, Lyrikfestivals, Lesungen und Zeitschriften sowie Sachbücher und Romane und dolmetscht bei Kulturveranstaltungen. Sie übersetzte u.a. Fernando Contreras Castro, Carlos Gamerro, Andrea Stefanoni, Ana Lilia Pérez, Esteve Soler.
Eva Srna übersetzt Lyrik und Prosa lateinamerikanischer Autor·innen, u. a. von Luisa Valenzuela, Laura Yasan, Norah Zapata-Prill, Gustavo Martín Garzo, Esperanza Ortega, Juan Bañuelos, Coral Bracho, Pura López Colomé , Cristina Rascón, Enrique Moya.
Gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus Wien und IG Übersetzerinnen Übersetzer