Slavko Grum (1901-1949) war der erste slowenische Autor, der die Erkenntnisse der Psychoanalyse literarisch nutzte. Verfremdungen, der Wechsel von Perspektiven und surreale sowie traumhafte Sequenzen sind typisch für seine Texte. Seine Bedeutung als Autor wurde erst posthum erkannt, heute gilt er als einer der eigenwilligsten und bedeutendsten slowenischen Schriftsteller der Zwischenkriegszeit.
Erwin Köstler beschäftigt sich seit über dreißig Jahren mit Grums Literatur. Seine im Laufe dieser Zeit entstandenen und immer wieder revidierten Übersetzungen sind nun in einer zweibändigen Gesamtausgabe beim Verlag Johannes Heyn erschienen. Ana Marwan wird mit ihm den wechselvollen Entstehungsprozess nachvollziehen und erkunden, welche Bedeutung Grum für slowenische Autorinnen und Autoren hatte und heute hat.
Erwin Köstler übersetzt aus allen literarischen Gattungen, sowohl „klassische“ als auch zeitgenössische slowenische Literatur. Er wurde u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung ausgezeichnet.
Ana Marwan ist freie Schriftstellerin und Herausgeberin der Zeitschrift Literatur und Kritik in Wien. Sie schreibt Kurzgeschichten, Romane und Gedichte auf Deutsch und Slowenisch, 2022 wurde sie mit dem Ingeborg Bachmann Preis ausgezeichnet.
Veranstaltet im Rahmen des Projekts TRADUKI